Für Austria Wien wird die kommende Saison ein Neustart. Historisch schlecht beendeten die Mozartstädter die letzte Saison der Tipico Bundesliga auf Platz 8. Daher heißt es nun: Alles auf Anfang. Neuer Trainer und neue Vereinsstrategie. Es soll die Jugend sein, welche die Austria in eine violett- und rosig-gefärbte Zukunft führen soll. Doch bevor die Strategie greift, seien die Hauptstädter laut Vorstand mit einem „großen wirtschaftlichen Rucksack“ ausgestattet. Die Zielsetzung für die kommende Saison bleibt dennoch unklar.
Neuer alter Trainer – Der Meistermacher ist zurück!
Es war klar, dass es in Wien für Peter Stöger nicht weitergehen kann. Er trug die sportliche Verantwortung dafür, dass die Austria die schlechteste Saison seit 1973 spielte. Natürlich nicht die Alleinige, aber frei von Schuld war Stöger nach Ende der Saison gewiss nicht. Eine Entlassung war unumgänglich. Der Vorstand entschied sich für seine Nachfolge auf ein altes Gesicht zurückzugreifen. Manfred Schmid ist zurück in der Generali Arena.
Der 50-jährige Österreicher war in der Meistersaison 12/13 Co-Trainer von Peter Stöger und bekommt nun in seiner zweiten Amtszeit das Vertrauen als Cheftrainer. Schmid kennt den Verein seit seiner frühen Kindheit und ist mit dem Verein auf sportlicher Ebene ein Leben lang gewachsen. Schmid spielte selbst für die Austria und wurde dreimal Meister und zweimal Pokalsieger. Zur seiner Ernennung als Cheftrainer sagte er: „Ich kenne den Verein und weiß, was mich hier erwartet“. Neben Schmid kehrt auch ein weiterer Meister aus dem Jahr 2013 zurück und wird eine tragende Rolle einnehmen. Der ehemalige Spieler Manuel Ortlechner wurde als neuer Sportdirektor präsentiert.
Austria Wien Platzierungen der letzten 10 Jahre
Jahr | Platzierung |
2021 | 8. |
2020 | 7. |
2019 | 4. |
2018 | 7. |
2017 | 2. |
2016 | 3. |
2015 | 7. |
2014 | 4. |
2013 | 1. |
2012 | 4. |
Neue Ausrichtung – Austria so jung wie nie!
Insgesamt neun Spieler haben Austria Wien verlassen. Viele von ihnen waren Routiniers, wie Michael Madl, Christoph Schösswendter, Stephan Zwierschitz, Christoph Monschein oder Thomas Ebner. Dazu kehrte der ausgeliehene Erik Palmer-Brown zu Manchester City zurück. Viele Abgänge, die Austria Wien nun mit ihrer neuen Strategie kompensieren muss. Bislang verpflichtete der Verein drei neue Akteure. Marvin Martins (26), Manfred Fischer (25) und Filip Antovski (20) schlossen sich Wien an.
Somit verjüngten die Veilchen den ohnehin jungen Kader weiter. Das derzeitige Aufgebot ist im Durchschnitt nur noch 23 Jahre alt. Die bisherigen Verpflichtungen sollen jedoch nicht die letzten für die neue Saison gewesen sein. Vor allem in der Verteidigung sieht Schmid noch großen Bedarf. „Drei, vier Spieler sollen noch kommen. Es geht aber in erster Linie darum, die eigenen Talente zu entwickeln“, so der Übungsleiter. Teure Neuzugänge kann sich Austria diese Saison sowieso nicht leisten. Vielleicht wäre dies möglich, wenn man sich für die neue Conference League der UEFA qualifiziert. Die Qualifikationsrunden finden bald statt. Ein Gegner steht noch nicht fest.
Aufstellung – Hat Schmid seine Startelf gefunden?
In der Saisonvorbereitung bestritt Austria Wien drei Testspiele, die alle gewonnen werden konnten. Trainer Schmid rotierte viel und ließ keine einheitliche Formation erkennen. Daher kann man nur prognostizieren, in welchem System die Hauptstädter die kommende Saison angehen werden. Gleiches gilt für eine mögliche erste Elf. Was auffällt ist, das man mit Handl und Schlossengeyr – stand jetzt – nur zwei gelernte Innenverteidiger im Kader hat.
Prognostizierte Aufstellung: Austria Wien vs Austria Wien Alternative
Austria Wien ( 4 – 1 – 3 – 1 )
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Pichler
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KelesFitzWimmer
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Martel
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SuttnerSchlossengeyrHandlTeigl
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Pentz
Austria Wien Alternative ( 4 – 1 – 3 – 1 )
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Djuricin
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JukicFischerEl Moukhantir
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Demaku
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AntovskiSchlossengeyrHandlMartins
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Kos
Saisonziele – liegen“Scheiß-Jahre“ vor der Austria?
Führungsspieler Markus Suttner bekräftigte die neue Vereinsstrategie nochmals, indem er sagte: „Im Verein sei alles umgedreht worden“. Der Linksverteidiger wird die Austria als Kapitän in die neue Saison führen. Er bemerkte an: „Man hat trotzdem gemerkt, dass die Qualifikation für die Conference League einen Elan entfacht hat, wo die neuen Mitarbeiter einen Zusammenhalt zeigen, den wir lange nicht gesehen haben und den wir weiterentwickeln wollen“. Vielleicht könnte eine erfolgreiche Qualifikation für den internationalen Wettbewerb ein wichtiger Schritt für die kommenden Jahre des Vereins sein.
Der Trainer versuchte jedoch trotzdem, die Euphorie ein wenig zu bremsen. Bei seiner Vorstellung sprach er über die Ziele für die kommenden Jahre und merkte an, dass er der Cheftrainer sei, der sein Amt mit der schwierigsten Ausgangssituation der Vereinsgeschichte anginge. Dazu müsse man sich im Verein womöglich auf „Scheiß-Jahre“ einstellen. Die Betonung liegt auf womöglich. „Es kann aber auch sein, dass wir überraschen“, fügte Schmid hinzu. Rückschläge sind eingeplant. Zur Frage der Zielsetzung antwortete Schmid: „Es geht nicht um Platzierungen, auch wenn wir so weit rauf wie möglich wollen“. Aus allen Zitaten kann man entnehmen, dass Austria Wien den Weg der Jugend durchziehen möchte und sich dabei nicht von möglichen schlechten Platzierungen und weiteren Rückschlägen aufhalten lässt. Wer der neu formierten Austria die größtmögliche Überraschung, nämlich den Meistertitel, zutrauen würde, kann sein Glück bei bwin mit einer 67,00-Quote versuchen.