Vor dem Sportklub Sturm Graz liegt eine aufregende Saison. Die Mannschaft von Trainer Christian Ilzer schloss die letzte Spielzeit der Tipico Bundesliga mit einem vollen Erfolg ab. Sturm stand am Ende der Meisterrunde auf Platz 3, sogar vor dem LASK. Belohnt wurden die Grazer dafür mit der Qualifikation für das internationale Geschäft. Sie dürfen Anfang August an den Playoffs zur Europa League teilnehmen. Verliert Graz die Qualifikation spielen sie immerhin noch in der neuen Europa Conference League.
Es wird das erste Mal seit 10 Jahren sein, dass Sturm Graz an der Gruppenphase eines Europapokals teilnehmen wird. Schwoaze, wie der Klub liebevoll genannt wird, wird in der kommenden Saison demnach auf drei Hochzeiten tanzen. Es wird nicht nur für die Grazer Beteiligten spannend zu sehen sein, wie Sturm die neue sportliche Ausgangslage angehen wird. Wir haben uns die Mannschaft etwas genauer angeschaut und verraten euch gleich in unserem Sturm Graz Team-Check, was wir dem Vorjahresdritten in der neuen Spielzeit zutrauen würden.
Transferaktivitäten – Verstärkungen für den Europapokal?
Zu Beginn der Vorbereitung und Öffnung des Transferfensters, sagte Sportchef Andreas Schicker: ,,Der Kader steht vom Grundgerüst her. Was die Offensive betrifft, halten wir die Augen offen.“ Es herrschten zunehmend Gerüchte, um den Mittelfeldspieler Ivan Ljubic der Grazer. Doch einem Wechsel schieb Schicker den Riegel vor. „Es ist ruhig, es gibt weder für Ljubic noch für andere Kaderspieler oder den Trainer konkrete Anfragen“, sagte der Sportchef. Wie bereits angesprochen, wollte Graz die Augen offen halten, was Verstärkungen die Offensive angeht. Das taten sie und sahen einen Linksaußen von Austria Wien. Mit Manprit Sarkaria verpflichtete Graz echte Torgefahr – und das sogar ablösefrei. In der letzten Saison schoss Sarkaria 10 Tore in 34 Spielen. Zudem bereitete er stolze 12 weitere Treffer vor. Ein starker Transfer!
Zur ganzen Wahrheit gehört allerdings, das Sarkaria die Nachfolge von Mittelstürmer Kevin Friesenbichler antreten muss, der nach Lettland wechselte. Er sammelte letzte Saison zehn Scorerpunkte. Des Weiteren verließen insgesamt fünf weitere Spieler den Verein. Allerdings gelang es dem Sportklub, jede Lücke im Kader neu zu füllen. Dazu plane man, künftig verstärkt Talente aus der eigenen Jugendakademie in die erste Mannschaft zu integrieren. Der Sportchef begründete dieses Vorhaben folgendermaßen: ,,Künftig nachrückende Talente sollen die in der ersten Mannschaft praktizierten Spielprinzipien schon kennen. Von der U15 bis ganz hinauf werden mittlerweile die gleichen Grundsätze gelehrt“.
Sturm Graz Platzierungen der letzten 10 Jahre
Jahr | Platzierung |
2021 | 3. |
2020 | 6. |
2019 | 5. |
2018 | 2. |
2017 | 3. |
2016 | 5. |
2015 | 4. |
2014 | 5. |
2013 | 4. |
2012 | 5. |
Saisonvorbereitung – Wie spielt Sturm Graz?
Der Sportklub absolvierte eine durchwachsene Saisonvorbereitung, gemessen an den erzielten Ergebnissen in den Testspielen. Gegen die LASK Juniors (6:0) und den FC Liefering (9:1) gab es zwei Schützenfeste. Danach folgten zwei Niederlagen gegen Blau-Weiß Linz (1:3) und den polnischen Erstligisten KS Cracovia (0:1), sowie ein 2:2-Unentschieden gegen Lok Moskau. Trotzdem konnte man vieles Positives aus den Spielen ablesen. Das System von Trainer Christian Ilzer greift. Er bevorzugt ein 4-4-2 System mit enger Raute im Mittelfeld.
Prognostizierte Aufstellung: SK Sturm Graz vs SK Sturm Graz Alternative
SK Sturm Graz ( 4 – 1 – 2 – 1 – 2 )
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SarkariaYeboah
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Kiteishvili
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KuenHierländer
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Ljubic
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DanteAffengruberStankovicGazibegovic
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Siebenhandl
SK Sturm Graz Alternative ( 4 – 1 – 2 – 1 – 2 )
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MwepuJantscher
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Lang
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StücklerHuspek
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Jäger
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TrummerGeyrhoferWüthrichIngolitsch
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Schützenauer
Saisonziele – Wieder Platz 3?
Beim Start in die Saisonvorbereitung herrschte Aufbruchsstimmung auf dem Trainingsgelände der Grazer. Die Gier nach der Antwort auf die Frage, welche Saisonziele sich Sturm selbst setzt, nachdem man in der letzten Saison so großartig abgeschnitten hatte, dominierte beim Trainingsauftakt. Trainer Christian Ilzer stillte die Gier der Reporter und gab Auskunft. Er sagte: ,,Wir wollen die Mehrfach-Chance annehmen und bei diesem Tanz auf drei Hochzeiten eine gute Figur machen.“
Dennoch wurden große Kampfansagen vermieden. Es solle alles Schritt für Schritt nach vorne gehen. Denn inhaltlich gehöre man noch nicht zu den Top 3 der Bundesliga, so der Übungsleiter. Bezüglich der Ziele in der heimischen Liga sagte er: ,,Was die Ziele betrifft, so sind sie ergebnistechnisch vom Modus mit der Qualifikation für die Meistergruppe vorgegeben“. Dem entnehmen kann man, das Graz wieder eine ordentliche Rolle in der Meisterrunde spielen soll. Dazu gab Ilzer bekannt, was der Verein sich vom Europapokal erhoffe. ,,Der internationale Bewerb ist ein Lohn, hier wollen wir uns konkurrenzfähig präsentieren“, sagte Ilzer. Für Graz ist internationaler Fußball ein Geschenk, welches man dankend annimmt. Ganz egal, ob man es lange behält oder nicht.