Eines wissen wir sicher: Patson Daka wird in der neuen Saison definitiv nicht Torschützenkönig in Österreich werden. Der Stürmer aus Sambia wird nicht länger in der Tipico Bundesliga spielen. Daka verließ RB Salzburg und ging dem Ruf der Insel nach. Leicester City ließ sich seine Dienste 30 Millionen Euro kosten. Seine Bilanz war mit 27 Toren in 28 Spielen herausragend. Auch der Zweitplatzierte der letztjährigen Torschützenliste spielt nicht mehr in der Bundesliga. Nikolai Baden Frederiksen kehrte nach seiner Leihe zurück in den Piemont und wurde bereits von Juventus erneut verliehen. Diesmal allerdings in die Niederlande.
Und es kommt noch besser – auch der Drittplatzierte der Torjägerliste der abgelaufenen Saison läuft nicht mehr in Österreich auf. Dejan Joveljic spielte ebenfalls nur leihweise in der österreichischen Bundesliga. Nach einer starken Saison, in der er 17 Tore schoss, beorderte sein Stammverein Eintracht Frankfurt den jungen Serben zurück nach Deutschland. Folglich sind alle drei erfolgreichsten Torschützen der letzten Spielzeit nicht länger in Österreich aktiv. Daraus ergibt sich die Frage: Wer wird der neue Torschützenkönig der Saison 2021/22?
Ercan Kara – Schägt nun seine Stunde bei Rapid?
Der 25-jährige Stürmer konnte am Ende der letzten Saison 15 Buden auf seinem Torekonto verbuchen. Damit ist er der viert-erfolgreichste Torjäger der letztjährigen Bundesliga gewesen. Nachdem die drei höher Platzierten die Liga bereits verließen, wittert Kara seine Chance. Bei Rapid könnte er nächste Saison auf drei Hochzeiten tanzen. Die Mozartstädter haben die Möglichkeit, sich für die Champions League zu qualifizieren. Gelingt dies nicht, würden die Hütteldörfer in der Europa League spielen. Kara könnte in der kommenden Saison somit in drei Wettbewerben seine Treffer erzielen und in einen echten Torrausch geraten.
Aber könnte ist hier das Stichwort. Denn Kara könnte ebenfalls die Bundesliga noch verlassen und somit nicht künftiger Torschützenkönig werden. Er soll Angebote aus England vorliegen haben. Dass es zu einem Wechsel kommt, gilt allerdings als unwahrscheinlich. Rapid hat bereits wichtige Leistungsträger abgeben müssen und ist nicht bereit, einen weiteren Topspieler zu verlieren. Dazu hat Kara öffentlich nie kommuniziert, dass er Rapid verlassen will. Bleibt er bei den Hauptstädtern ist dem Stürmer durchaus zuzutrauen, dass er sich am Ende der nächsten Saison die Torjägerkanone in die Vitrine stellen kann. Von Kara darf die Bundesliga erneut eine torreiche Saison erwarten.
Die Torschützenkönige der letzten 10 Jahre
Jahr | Spieler (Tore) | Verein |
2021 | Patson Daka (27) | RB Salzburg |
2020 | Shon Weissmann (30) | Wolfsberger AC |
2019 | Munas Dabbur (20) | RB Salzburg |
2018 | Munas Dabbur (22) | RB Salzburg |
2017 | Olarenwaju Kayode (17) | Austria Wien |
2016 | Jonatan Soriano (21) | RB Salzburg |
2015 | Jonatan Soriano (31) | RB Salzburg |
2014 | Jonatan Soriano (31) | RB Salzburg |
2013 | Philip Hosiner (32) | Austria Wien |
2012 | Stefan Maierhofer (14) | RB Salzburg |
Mergim Berisha – Triumphiert jetzt der U-21 Europameister?
RB Salzburg ist bekannt dafür, erfolgreiche Talente teuer zu verkaufen. Diese Strategie wurde erneut deutlich, als der Serienmeister Patson Daka für 30 Millionen vor der jetzigen Saison an Leicester City verkaufte. Salzburg stellte in den letzten Jahren oftmals den Torschützenkönig. Vor Daka war es Dabbur, der mittlerweile in Hoffenheim auf Torejagd geht. Aber Salzburg stellte neben Daka einen weiteren erfolgreichen Stürmer in der letzten Saison. Mit 14 Toren in 28 Einsätzen war Mergim Berisha Salzburgs zweitbester Torjäger. Beim 23-jährigen U-21 Europameister steht zudem fest, dass er den Verein nicht verlassen soll.
Er könnte die Nachfolge von Daka in der Torschützenliste antreten, obwohl der Deutsche eher als Zehner agiert. Fakt ist, dass Berisha auch in der künftigen Spielzeit eine tragende Rolle in Salzburg einnehmen wird. RB besitzt ohne jeden Zweifel die Vorherrschaft im österreichischen Fußball. Diese wollen sie auch in der nächsten Saison deutlich unter Beweis stellen. Berisha kann der große Profiteur dieser Ausgangslage werden. Es ist nicht auszuschließen, dass seine Entwicklung weiter voranschreitet und sich in noch mehr Tore ausdrückt. Auch für ihn ist der Abgang Dakas eine große Chance, um den Torschützenpokal künftig seinen nennen zu dürfen.
Sekou Koita – Schwere Verletzung bremst den Malier
Von dem eben genannten Fakten könnte ebenfalls alles auf Sekou Koita zutreffen. Auch er spielt für RB Salzburg. Der erst 21-jährige Stürmer spielte letzte Saison zeitweise neben Daka im Sturm der Salzburger. In der Hierarchie stieg der Malier nach dem Verkauf Dakas auf. Er nimmt nun seinen Stammplatz in der Mannschaft ein und soll gemeinsam mit Karim Adeyemi in der kommenden Saison das Sturmduo bilden. Koita verdiente sich seinen künftigen Stammplatz mit einer wahnwitzigen Statistik. 14 Tore in 17 Spielen schoss der Angreifer in der letzten Saison. Hochgerechnet wären das in der nächsten Saison 28 Tore in 34 Spielen. Mit dieser Statistik würde Koita sogar Dakas Rekord aus der letzten Saison um ein Tor toppen.
Mit einem Stammplatz könnte diese Werte alles andere als Fiktion sein. Allerdings wird es in der kommenden Saison nicht dazu kommen. Koita erlitt im Testspiel gegen Olympiakos Piräus am 30.06.21 einen Kreuzbandriss. Demnach ist der Stürmer einer monatelangen Pause ausgesetzt. Seinen Platz in der Torjägerliste wird wohl Karim Adeyemi einnehmen. Adeyemi gewann vor kurzem, wie sein Kamerad Berisha, mit Deutschland die U-21 Europameisterschaft. Auch er ist in der Startelf der Salzburger gesetzt. Ob Adeyemi bereits treffsicher genug ist, um die Torjägerkanone zu gewinnen, bleibt abzuwarten.